He enlisted in 1917 as a volunteer. Immediately
after the war, he continued his vocal studies at the Music
School in Calais ,
and then at the Conservatoire National in Paris .
In 1926 he made his debüt at Grand Opéra in Paris as Max in ‘’Der Freischütz’’. He
subsequently had a long career at both the Grand Opéra and (from 1930) at the
Opéra-Comique. There, he participated in the original production in 1935 of ‘’Gargantua’’
by Antoine Mariotte, among other works. He made many successful guest
appearances, notably at Covent Garden and at the Opera in Monte Carlo . At Convent Garden
in 1936 he substituted for as Julien in Charpentier's ‘’Louise’’. Throughout
his career he specialized in heroic roles in the French repertory and in
Wagner. In 1940 he was called up as a soldier, and was able to resume his
career at the Opéra Comique only in 1945. He later returned to the Grand Opéra.
In 1948 and 1949 he made guest appearances at the Opera in Monte Carlo as Dmitri in ‘’Boris Godunov’’.
In 1953 he played the role of Adario in the glamorous premiere of the baroque
opera ‘’Les Indes galantes’’ by Rameau. In 1959 he retired from the stage to
teach in Paris .
René Verdière - * 1895 Framéries (Wallonien) -
† 6.5.1981 Paris
(nach Kutsch-Riemens: * 26.7.1899 Tournehem/Pas-de-Calais)
(nach Kutsch-Riemens: * 26.7.1899 Tournehem/Pas-de-Calais)
Über seine Herkunft und Jugend ist aus Nachschlagewerken wie auch im Netz kaum etwas zu erfahren. Die Informationen beginnen mit 1917, als sich der Jüngling noch freiwillig zum Kriegseinsatz meldete (was für die Richtigkeit der Angaben bei Kutsch-Riemens spricht). Gleich nach Weltkriegsende bewarb er sich als Schüler an der Ècole Musicale in Calais, wurde angenommen, studierte musikalische Grundfächer, begann mit einer Gesangsausbildung und entwik-
kelte sich so positiv, dass er als Meisterschüler ans Conservatoire National de Paris wechseln konnte. Nach achtjährigem Studium erwarb er sein Abschluss-diplom und wurde gleich an das erste Opernhaus des Landes, die Grand Opéra Paris engagiert. 1926 hatte er dort sein Bühnendebüt als Max in Webers Le Freyschutz (Der Freischütz) – trat also vom ersten Bühnenabend an als Spinto und Heldentenor auf.
Seither sang Verdière in Paris an beiden Häusern – Opéra und Opéra-Comique – das jugendliche und das dramatische Fach, mit den Werken der französischen Grand-Opéra und den Musikdramen Wagners, dazu auch italienisches Repertoire mit Verdi und Verismo. 1935 wirkte er in der Uraufführung der Gargantua von Antoine Mariotte mit. Bald war er auch als Stargast gefragt, an allen Musikbühnen Frankreichs, besonders oft in Monte-Carlo, Brüssel, dann
seit 1936 regelmäßig am Royal Opera House Covent Garden London. In London übernahm er das französische Tenorrepertoire von René Maison, debütierte mit dem Julien in Charpentiers Louise. Trotz solcher Auftritte als Lirico entwickelte er seine Position im französischen und englischen Opernleben hin auf Drammatico-Partien des französischen und deutschen Repertoires wie Max, Florestan, Rienzi, Tannhäuser, Lohengrin, Stolzing, Siegmund, Siegfried, Parsifal, blieb dabei ein führender Interpret der Grand-Opéra als Arnoldo, Eléazar, Raoul, Jean de Leyde, Vasco, Don José, Samson, Sigurd.
1940 musste der Sänger erneut zur Armee, wurde den ganzen Zweiten Weltkrieg hindurch an den Fronten festgehalten, konnte erst 1945 auf die Bühne zurück – wieder an beiden Pariser Häusern, bald auch an seinen bevorzugten Gastspiel-orten. 1948-49 erschien er an der Opéra Monte-Carlo als Dimitrij in Mussorgskijs Boris Godunov. 1953 hatte er ein letztes großes Rollendebüt, so unerwartet wie glanzvoll: als Adario in der Barockoper Les Indes galantes von Rameau an der Grand Opéra Paris. 1954 gab er seinen Bühnenabschied und wirkte seitdem als Gesangspädagoge.
Das hochdramatische Tenorfach
Die heute kaum mehr hörbare Stimme eines Ténor dramatique geht
zurück auf zwei Tenor-Legenden der Meyerbeer-Ära: Adolphe Nourrit (1802-1839),
Rossinis ersten Comte in Le comte Ory,
ersten Aménophis in Moìse,
ersten Arnoldo in Guillaume
Tell, Meyerbeers ersten Robert und Raoul, ersten Masaniello in
Aubers Muette de Portici,
ersten Eléazar in Halévys La Juive. --
Und Gilbert-Louis Deprez (1806-1896), den ersten Edgardo in Lucia di Lammermoor, ersten
Fernand in La Favorite, ersten
Titelrollenträger in Berlioz‘ Benvenuto
Cellini. Mit diesen beiden Namen und den Partien,
die ihre Träger kreiert hatten, sind Charakter und Eigenschaften dieser nach
heutigen Maßstäben unvergleichlichen, ja unglaub- lichen Sänger umrissen. Léon
Escalais soll ihnen am nächsten gekommen sein – dem Jahrhundertzeugen Deprez
wohl noch mehr als dem früh geendeten Nourrit. Deprez scheint das
dramatischere, gleißendere, robustere Material und Timbre gehabt zu haben,
Nourrit die für seine Zeit exzeptionellste Virtuosität – doch solche Nuancen
scheinen nahezu zweitrangig gegenüber beider epochaler Leistung und Bedeutung.
Nochmals: Die französische hochdramatische Tenorstimme war immer rar und ist heute praktisch kaum mehr zu hören; wenige Tenöre nach den 1950er Jahren lassen sich in ihrem Aufgabenspektrum einordnen. Doch entweder bewältigten diese die extremen Tessituren mit exzellenter Gesangstechnik (wie Nicolai Gedda), oder sie setzten kraftstrotzend Naturstimmen ein, ohne viel vom Style français zu vermitteln. Dem Stimmcharakter im engeren Sinn kamen der Italiener Giacomo Lauri-Volpi, der Ire John O’Sullivan, der Deutsche Max Lorenz nahe. Ein weiteres Dutzend, vom Franzosen Guy Chauvet bis zum Rumänen Ludovic Spiess, heute der Newcomer Bryan Hymel, mag den Partien gewachsen gewesen sein (ohne sie auch gesungen zu haben) – doch der einzigartige zwischen poliertem Silber und glühendem Stahl changierende Klang des Ténor dramatique, gesteigert durch präzise Intonation, endlosen Atemfluss, schwin- gende Phrasierung, flexibles Passaggio und nicht zuletzt enorme Klangverstär-kungs-Ressourcen – das hört man in Reinform höchst selten. Man kann seine Kenntnis des Phänomens mit den drei Dutzend Jahrhundertstücken von Escalais schärfen, und wird verloren sein an diese Einheit von Kraft und Strahl und Glanz und Expansion.
Nochmals: Die französische hochdramatische Tenorstimme war immer rar und ist heute praktisch kaum mehr zu hören; wenige Tenöre nach den 1950er Jahren lassen sich in ihrem Aufgabenspektrum einordnen. Doch entweder bewältigten diese die extremen Tessituren mit exzellenter Gesangstechnik (wie Nicolai Gedda), oder sie setzten kraftstrotzend Naturstimmen ein, ohne viel vom Style français zu vermitteln. Dem Stimmcharakter im engeren Sinn kamen der Italiener Giacomo Lauri-Volpi, der Ire John O’Sullivan, der Deutsche Max Lorenz nahe. Ein weiteres Dutzend, vom Franzosen Guy Chauvet bis zum Rumänen Ludovic Spiess, heute der Newcomer Bryan Hymel, mag den Partien gewachsen gewesen sein (ohne sie auch gesungen zu haben) – doch der einzigartige zwischen poliertem Silber und glühendem Stahl changierende Klang des Ténor dramatique, gesteigert durch präzise Intonation, endlosen Atemfluss, schwin- gende Phrasierung, flexibles Passaggio und nicht zuletzt enorme Klangverstär-kungs-Ressourcen – das hört man in Reinform höchst selten. Man kann seine Kenntnis des Phänomens mit den drei Dutzend Jahrhundertstücken von Escalais schärfen, und wird verloren sein an diese Einheit von Kraft und Strahl und Glanz und Expansion.
Représentant en cercle étroit
Eine Handvoll Nachfolger kommt diesem
Ideal wenigstens nahe oder zeichnet sich durch Meisterschaft in Einzeldetails
aus. So der schallkräftig-präsente César Vezzani durch Glanz der
Timbre-Entfaltung, der Meister des Chiaroscuro Paul Franz durch blendende
Stilsicherheit, Verdière immerhin als eine elegante Escalais-Adaption.
Verdières Timbre hat den typischen obertonreichen, hellmetallischen Mischklang eines Spinto français mit festem Kern und viriler Prägung. Er wahrt die Einheit des Klangs konsequent bis zur durchschlagskräftigen, per Klangdynamik zur Vibranz gesteigerten, gleißenden Höhenlage. In allen seinen Aufnahmen erfüllt dieser Tenor des dramatischen Fachs das Gebot der Integration der Töne in einem lineraren, gerundeten, gefluteten Gesangsfluss. Dieser ist von meister-licher Farbmischung zwischen lyrisch und heroisch geprägt. Die Phrasierungs- kunst des Sängers erinnert an die besten Repräsentanten des Golden Age, so wenn er Emphase nicht mit Stentortönen und Forte-Ausbrüchen darstellt, sondern Steigerungen ganz aus dem Tonstrom und in wundervoll ausgegli-chenen Modulationen vollzieht. Er adaptiert auch eine Escalais-typische, leicht nasale Klangbeimischung, die einen respektablen lyrisch fundierten Ténor Dramatique à la France macht. Insofern ist Verdière eher als ein Nachfolger von Paul Franz einzuordnen. Größere Reverenz ist kaum denkbar.
René Verdière war ein hochklassiger, live vermutlich erregend-attraktiver Sänger. Wendet man das Hörerlebnis seiner tönenden Hinterlassenschaft auf den Wagnergesang der letzten Jahrzehnte an, dann war da vor 100-70 Jahren ein exzellenter französischer Außenseiter im „Golden Age of Wagner“ tätig. Für viele Sammler, die von ihm nicht mehr als seinen Namen kannten, wird er eine Entdeckung sein.
Verdières Timbre hat den typischen obertonreichen, hellmetallischen Mischklang eines Spinto français mit festem Kern und viriler Prägung. Er wahrt die Einheit des Klangs konsequent bis zur durchschlagskräftigen, per Klangdynamik zur Vibranz gesteigerten, gleißenden Höhenlage. In allen seinen Aufnahmen erfüllt dieser Tenor des dramatischen Fachs das Gebot der Integration der Töne in einem lineraren, gerundeten, gefluteten Gesangsfluss. Dieser ist von meister-licher Farbmischung zwischen lyrisch und heroisch geprägt. Die Phrasierungs- kunst des Sängers erinnert an die besten Repräsentanten des Golden Age, so wenn er Emphase nicht mit Stentortönen und Forte-Ausbrüchen darstellt, sondern Steigerungen ganz aus dem Tonstrom und in wundervoll ausgegli-chenen Modulationen vollzieht. Er adaptiert auch eine Escalais-typische, leicht nasale Klangbeimischung, die einen respektablen lyrisch fundierten Ténor Dramatique à la France macht. Insofern ist Verdière eher als ein Nachfolger von Paul Franz einzuordnen. Größere Reverenz ist kaum denkbar.
René Verdière war ein hochklassiger, live vermutlich erregend-attraktiver Sänger. Wendet man das Hörerlebnis seiner tönenden Hinterlassenschaft auf den Wagnergesang der letzten Jahrzehnte an, dann war da vor 100-70 Jahren ein exzellenter französischer Außenseiter im „Golden Age of Wagner“ tätig. Für viele Sammler, die von ihm nicht mehr als seinen Namen kannten, wird er eine Entdeckung sein.
I wish to thank Brigitte Thiérens for providing
me this information
Chronology of
some appearances
1926 Paris Grand Opéra Der
Freischütz (Max)
1930 Paris Opéra-Comique
1935 Paris Opéra-Comique Gargantua
(-)
1936 London Convent
Garden Louise (Julien)
1945 Paris Opéra-Comique
1948 Monte Carlo Opera House
1949 Monte Carlo Opera House
RECORDINGS FOR SALE
Odeon, Paris
1929-09-27
La Juive (Halevy): Dieu, que ma voix tremblante
188034 Ki 2640
Odeon, Paris 1929-11-30
Lohengrin
(Wagner): Recit du Graal 123020 xxP 6958
Siegfried
(Wagner): Chant de forge 123020 xxP 6959
Odeon, Paris 1930-01-21
Guillaume
Tell (Rossini): Asil hereditaire 188041
Ki 2886
Odeon, Paris 1929/1930
Samson et Dalila (Saint-Saëns): Arrêtez, ô mes frères 123.012 xxP6895
Odeon, Paris 1930-02-04
Die Walküre
(Wagner): Siegmund suis-je with Germaine
Lubin 123683 xxP 7023
Odeon, Paris
Otello (Verdi): Sì, pel ciel marmoreo giuro! with Arthur Endrèze
Odeon, Paris
Otello (Verdi): Sì, pel ciel marmoreo giuro! with Arthur Endrèze
Hi there,
ReplyDeleteI can send you (free, of course) the birth's act of René Verdière, you wrote he died in "Le Mont d'Or", I thought he died in Paris, have you some act for that ?
brigittethierens@yahoo.fr